Pädagogische Grundlagen
In Achtung vor dem Menschen als einem Teil der gesamten Schöpfung und seiner Absicht die selbst gesetzten Ziele seiner Inkarnation zu erkennen und zu erreichen, haben wir uns diesen Konsens geschenkt.
Dieser Text soll stetig im Kontext unserer gemeinsamen Erfahrung weiterentwickelt werden.
Unser Ziel ist die Unterstützung von Heranwachsenden und Eltern in ihrer Entwicklung.
Unser Weltbild
Wir sehen unsere Erde als einen Entwicklungsraum, der in der Polarität zwischen einer oberen und einer unteren Welt aufgehängt ist. Wir sehen uns als Schöpfer dieser Welten, in der alles durch Bewusstsein und Tun in die Wirklichkeit gerufen wird.
Unsere Erde ist ein in Entwicklung befindliches, lebendiges Wesen und Heimat für viele Lebensformen, sichtbarer und unsichtbarer Natur. Alles lebt in einem Rhythmus und unterschiedlichen Zyklen in einem symbiontischen Gleichgewicht.
Auf unserer Erde wächst alles, was zum Leben gebraucht wird. Alles ist im Überfluss vorhanden. Mangel ist eine künstliche geschaffene Idee. Das Säen und Ernten, die Fortpflanzung in der Gemeinschaft und die ganze Art Leben zu gestalten, die Art sich zu berühren und sich aneinander reiben sind das Feld, der Humus, in dem sich Schöpfung wahrnehmen und reflektieren kann.
Unser Menschenbild
Der Mensch ist ein mächtiges, physisches, beseeltes Wesen dessen Geist sich nach der Zeugung seines Leibes mit diesem vereinigt. In seiner DNA trägt er eine Fülle von Informationen und Kenntnissen, die sowohl aus seinem Leib kommen (das Wissen der Ahnen), als auch aus seinem Geist (das Wissen anderer Inkarnationen). Diese Informationen will der Mensch für sich neu entdecken, um im neuen Kontext aus Geist und Leib zu reifen und dann seine eigentliche Seelenentwicklung aufzunehmen.
Der Mensch braucht die Gemeinschaft. In der Gemeinschaft spiegelt jeder einzelne mit seinen Bedürfnissen und Ängsten sein Gegenüber. Herausforderungen des einen sind auch die Herausforderungen des anderen. Menschen, die miteinander leben, bilden einen Raum, in dem einer auf den anderen in dieser Weise wirkt und so dazu beiträgt, dass sich jeder zu seiner ganzen Blüte entfalten kann und gleichzeitig wesentlicher Teil des Wir ist.
Jeder Mensch schaut in den Spiegel dessen, was er selbst geschaffen hat, bewusst oder unbewusst.
Dafür haben wir Raum und Zeit geschaffen, um unsere Seelen, unser Tun beobachtend, entwickeln zu können.
Atmen – eine menschliche Aufgabe des Lebens
Atmen ist die Teilnahme an der Entwicklung der Welt. Sowohl das Einatmen, als auch das Ausatmen sind produktive Schöpfungsprozesse. Beim Einatmen nehme ich die Welt (nicht nur das Gasgemisch, das wir als Luft bezeichnen), wie sie gegenwärtig geschaffen ist in mir auf, mit meinem ganzen Wesen. In mir wird diese Welt bewegt und in etwas Neues transformiert. Aus dem Atem bin ich erschaffen, so, wie mein Atem Neues erschafft.
Kunst als bewusste Schöpfung
Menschen erschaffen Dinge durch unterschiedliche Zyklen ihres Ein- und Ausatmens. Dabei trägt der Mensch den Wunsch in sich, etwas Neues, Außergewöhnliches zu erschaffen. Diese selbst gestellte Aufgabe bringt ihn in den Lernprozess, Geist, Seele und Leib zum gemeinsamen Wirken zu bringen. Dabei lässt er sich von der Gemeinschaft durch geteilte Kenntnisse und Fertigkeiten unterstützen, immer auf der Suche, die eigene Genialität zu erkennen. An einem bestimmten Punkt dieser Entwicklung entsteht bei ihm das Gefühl, dass etwas durch ihn geschieht, als sei er nur noch Begleiter des Prozesses. An dieser Stelle entsteht das, was wir Kunst nennen.
Die künstlerische Betätigung, die sich mit allen Belangen des Lebens und Schönheit beschäftigen kann, ist der Weg zum Erlebnis der eigenen Kunst.
Raum und Zeit
Raum und Zeit sind zwei geschaffene Komponenten, die auf unserer Mittelerde existieren. Sie sind in permanenter Verbindung. Der Raum kann durch Bewegung erfahren werden, die ohne Zeit nicht als solche zu erkennen wäre. Die Zeit teilt das Erleben in „Vorher“, „Jetzt“ und „Nachher“. Sie sind dabei beide Abhängig vom Rhythmus der Zyklen. Die Zeit in nicht linear, vielmehr stellen wir sie uns ebenfalls zyklisch vor. Dadurch erlaubt sie uns wiederkehrende Erfahrungen im Raum, bis wir ein harmonisches Ergebnis zwischen Absicht und erlebter Schöpfung wahrnehmen.
Der Ausgangspunkt
In den vergangenen Jahrhunderten haben wir eine Art von gesellschaftlichem Leben entwickelt, dass auf zentralen Regeln basiert. Gerade in den letzten 100 Jahren haben wir versucht, eine gemeinsame Logik zu entwickeln, die in den letzten Jahren zu einen System verkommen ist, in dem nur wenige Menschen wirklich freie, bewusste Verantwortung für die Gesamtheit ihres Lebens und des Lebens der Gemeinschaft entwickeln können. Seltsamerweise lernen wir nur noch aus schriftlichen Aufzeichnungen, ohne auf die universalen Quellen des Wissens und Verstehens zurückzugreifen.
Freies Denken und freie Spiritualität finden in einer mangelorientierten Welt, die vor allem nach materiellen Erfolgen sucht, kaum Raum. Schulen bilden nach einem gesteuerten, unitären Bildungsumfang aus, der sich an den aktuellen industriellen Bedürfnissen orientiert, anstatt Menschen in ihrer Göttlichkeit zu erkennen und ihren individuellen Entwicklungsweg zu stützen.
Menschen, die sich selbstbestimmt entwickeln wollen, brauchen gerade für den Übergang aus der alten Industriekultur in die neue Welt des natürlich gemeinsamen Lebens, Methoden und Techniken, die ihnen in der bisherigen Bildung nicht angeboten wurden. Zu diesen Techniken gehört unter anderem das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und die Fähigkeit, die Wahrheit selbst zu erkennen.
Genau hier setzen wir an. In erster Linie brauchen wir für Eltern die Chance die Welt, in der sie leben, und sich selbst so weit zu erkennen, dass sie ihren eigenen Willen erkennen können, um ihr Geschick selbständig zu lenken.
Dafür braucht es einen Raum der Sicherheit, in den sich die Familien mit Eltern und Heranwachsenden hineinstellen können. Ein Raum, in dem jede Meinung und jede Frage erlaubt sind. Ein Raum, in dem Entwicklung zwar selbst erlebt, aber gemeinsam getragen wird. Ein Raum, in dem alle gleich klug und gleich neugierig sind.
Für die ganze Familie
In der Vergangenheit, wo eine gute Ausbildung sich an eine Einpassung in industrielle Umgebungen orientierte, wollten Eltern durch eine fachlich bedarfsorientierte Ausbildung, die Zukunftschancen ihrer Nachkommen sichern. Gleichwohl ist gerade in den letzten Jahren die große Skepsis gegenüber dieser einseitigen Ausbildung entstanden, sowohl in Hinblick auf die Zielsetzung als auch auf die gesunde Entwicklung der Heranwachsenden selbst.
Denn erstens, wird unsere Welt sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern und damit auch die Anforderungen an die Lernfelder und zum Zweiten scheint es so, dass unsere mechanisierte Art zu lernen, zu konsumieren und zu arbeiten, immer mehr Menschen in einem emotional, leiblichen und geistigen Zustand hinterlässt, den wir für krank halten.
Die Eltern haben meist die gleiche Bildung empfangen wie ihr Nachwuchs und trotz der Bemühungen sich weiterzubilden nicht die Qualifikationen entwickeln können, die zum Wachstum des Einzelnen in der Gemeinschaft erforderlich sind. Hier wollen wir Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen.
Die Voraussetzungen für eine solche Entwicklung bestehen in einer Gemeinschaftskultur, einem gemeinsamen Ort, einem natürlichen Tages- und Lebensablauf-Rhythmus, sowie einem Umfeld in dem leibliche, emotionale und auch spirituell-geistige Fertigkeiten gefördert werden.
Daher wollen wir Beide bilden: Die Eltern zusammen mit ihren Heranwachsenden. Möglicherweise ist diese Konstellation nur für eine Übergansphase erforderlich. Dabei brauchen die Eltern, je nach Alter des Nachwuchses, einen eigenen Lernraum und eigene Lernmethoden, die sich vom leichtfüßigen Lernverhalten ihres Nachwuchses z.T. dramatisch unterscheiden.
Nur die Eltern, die an sich selbst erleben, wie wohltuend die eigene Entwicklung in die Souveränität ist, können ihre Heranwachsenden so begleiten, wie die es sich wünschen und vor der Inkarnation vereinbart haben.
Ein Projekt des Vereins Wentorf gestalten! e.V.
Vereinsregisternummer VR 4398 HL Amtsgericht Lübeck
Schulstraße 16 – 21465 Wentorf
Sitz der Schule: Schulstraße 48, 21465 Wentorf bei Hamburg
Schulleitung: Stefanie Sohst
Pädagogische Leitung: Benita Roeser
Organisation: Silke Friedrich